Interpellation Sasha Mazzotti
Interpellation Nr. 28 (März 2021) betreffend Covid-19 Schutzmassnahmen von Lehrpersonen | 21.5187.01 |
Seit Ende Dezember steht in der Schweiz eine Impfung gegen Covid-19 zur Verfügung und im Kanton Basel-Stadt wird nach einem entsprechenden Impf-Plan geimpft.
In der Schweiz blieben die Schulen während der zweiten Welle offen, was angesichts der schwerwiegenden Folgen des Fernunterrichts für gewisse Kinder auch richtig ist. Daraus könnte man schliessen, dass diejenigen, die sich bei ihrer Arbeit in den Schulen auch einem erhöhten Risiko aussetzen, auch zu den Ersteren gehören müssen, die die Möglichkeit zur Impfung erhalten. Kinder haben zwar nach allem, was man bis heute weiss, ein geringeres Risiko, an Covid-19 zu erkranken, trotzdem birgt der Kontakt mit ihnen ein Risiko. Dies ist umso höher, je höher die Infektionszahlen in einer Region sind und je mehr Kinder bei geschlossenen Fenstern in einem Raum sitzen.
Wer also im Dienst der Allgemeinheit mit Kindern arbeitet, trägt ein erhöhtes Risiko, an Covid-19 zu erkranken – und sollte deshalb eine Chance auf eine baldige Impfung haben.
Vor dem Hintergrund, dass es auch in Schulen und Kindergärten nachweislich zu Ansteckungen kommt und Lehrpersonen einem ähnlichen Risiko ausgesetzt sind wie Betreuerinnen und Betreuer in Heimen, sollten auch sie nach Möglichkeit in die Zielgruppe 4 gemäss BAG-Einteilung aufgenommen werden.
Das Ansteckungsrisiko wird durch die Impfung der Lehrpersonen massgeblich reduziert. Folglich kommt es zu deutlich weniger krankheits- oder quarantänebedingten Ausfällen von Lehrpersonal. Dadurch kann der reibungslose Präsenzunterricht besser garantiert. Mit der Möglichkeit, Lehrpersonen früher zu impfen, verringern wir das Ansteckungsrisiko von vielen Menschen gleichzeitig: Lehrpersonen, Schülerinnen und Schülern sowie auch deren Eltern.
Nur wenn Lehrpersonen sowie Erzieherinnen und Erzieher gesund bleiben, lässt sich der für die Kinder so wichtige Schul- und Krippenbetrieb aufrechterhalten.
Aus obigen Gründen möchte ich die Regierung fragen:
1. Ob sie bereit ist Lehrpersonen in der Reihenfolge der Impfungen höher zu priorisieren und ihnen auf freiwilliger Basis eine Impfung anzubieten?
2. Wenn nicht, was sind die Gründe dafür?
3. Ist die Regierung zudem bereit den Lehrpersonen FFP2 Masken kostenlos für ihre Unterrichtstätigkeit als Schutzmassnahme zur Verfügung zu stellen?
4. Einwegschutzmasken müssten laut offiziellen Angaben relativ häufig gewechselt werden. Was ist die Erklärung dafür, dass SchülerInnen nur eine Maske pro Tag zur Verfügung gestellt wird?
5. Stehen an den Schulen flächendeckend die nötigen Desinfektionsmittel (Handhygiene) zur Verfügung? Wenn ja, wird dies auch regelmässig überprüft? Wenn nein, warum nicht?
Am Freitag wurde bekannt gegeben, dass mit einer erweiterten Teststrategie breiter als bis anhin auch an Schulen getestet werden soll. Laut Medienmitteilung beginnt im März die erweiterte Ausbruchsuntersuchung.
6. Ist die Teststrategie Basel-Stadt mit der im Nachbarkanton Basel-Land vergleichbar? Wenn nicht, worin unterscheiden sich die Strategien und was sind die Vorteile der basel-städtischen Strategie?
7. Wie werden die Lehrpersonen über den Ablauf der Testung informiert und wie werden sie darin unterstützt?
8. Ist sie wie in Basel-Land freiwillig? Falls ja, wie will der Regierungsrat sicherstellen, dass sich, trotz Freiwilligkeit, genügend Lehrpersonen und SchülerInnen testen lassen?
Sasha Mazzotti